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13.09.2024 Aktuelles

Das Finale der Sportabzeichen-Tour 2024 am 10. und 11. September in Brandenburg an der Havel

Mehr als 800 Sportlerinnen und Sportler sorgten an gleich zwei Tagen der Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für gute Stimmung und zahlreiche Abzeichen in Bronze, Silber und Gold im Stadion am Quenz. Trotz des wechselhaften Wetters am zweiten Tag machten die Organisatoren des Landessportbund Brandenburgs (LSB) und des Stadtsportbundes Brandenburg an der Havel (SSB) den zehnten und letzten Stopp der Jubiläumstour zu einem einzigartigen Erlebnis für alle Sportbegeisterten mit und ohne Beeinträchtigung. Es wurde um Sekunden auf der Bahn oder im Wasser und um Meter im Wurfring oder in der Weitsprunggrube gerungen. Ziel war: Punkte für das Sportabzeichen zu sammeln und ein Abzeichen in Bronze, Silber oder Gold mit nach Hause zu nehmen.

Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Präsidenten des LSB, Karl-Heinz Hegenbart, mit den Worten: „Das Deutsche Sportabzeichen ist die Olympiamedaille des kleinen Mannes oder der kleinen Frau und ein hervorragendes Mittel, Menschen in Bewegung zu bringen. Eine gute Motivation, etwas gegen Bewegungsdefizite zu tun.“

Am Nachmittag des ersten Tages kamen rund 300 sportbegeisterte Brandenburgerinnen und Brandenburger, um sich an den Disziplinen des Deutschen Sportabzeichens zu versuchen oder es direkt abzulegen. Neu zum erweiterten Leistungskatalog gehörten in diesem Jahr, in der Kategorie Kraft, die Disziplinen Liegestützen, Crunches und Triceps-Dips. Um auch die Disziplin Schwimmen zu absolvieren und den Nachweis der Schwimmfähigkeit zu belegen, stand ein kostenfreier Shuttleservice zum Marienbad zur Verfügung. Für diejenigen, die eine Verschnauf-Pause brauchten oder ihr Abzeichen schon in den Händen hielten, stand ein zahlreiches Mitmachangebot wie ein 9-Loch-Minigolf, eine Sommereisstockbahn, eine Kletterwand oder eine Hüpfburg zum Ausprobieren oder -toben zur Verfügung. Auch ein Rollstuhlparcours und Goalball wurde angeboten. Wer sich über Special Olympics und den Sport für und mit Menschen mit Beeinträchtigung informieren wollte, konnte sich am Infostand von Special Olympics Brandenburg und dem Lebenshilfe Brandenburg-Potsdam e.V. beraten lassen. Auch die Koordinatorin des Projektes #ZusammenInklusiv Bewegung und Gesundheit im Alltag stärken (BeuGe), Saskia Reinke, war vor Ort und stand für Interessierte zur Beratung zur Verfügung.

Am Vormittag des 11. September waren dann die rund 700 Schülerinnen und Schüler aus den angemeldeten Schulen aus der Stadt Brandenburg und Umgebung dran. Die offizielle Eröffnung um 9.00 Uhr ließ sich auch Michael Müller, Bürgermeister der Stadt Brandenburg, nicht entgehen: “Wenn es bei unseren politischen Zusammenkünften nur einmal so viel Applaus gäbe wie heute hier, wäre ich schon sehr froh!” Michael Müller, der im Anzug und mit Sneakers auf den Platz kam, treibt selbst viel und regelmäßig Sport: “Dabei bekomme ich wunderbar den Kopf frei und kann viel besser denken.”

Auch Karl-Heinz Hegenbart, Präsident des LSB Brandenburg, erinnerte die Schülerinnen und Schüler: “Denkt daran, das ist heute euer Tag. Habt viel Spaß und haut rein.”

Als Vertreter des DOSB war Ronald Rauhe, zweimaliger Kanu-Olympiasieger, mehrfacher Weltmeister und Mitglied der EOC-Athletenkommission nach Brandenburg gekommen. Schon beim Betreten des Stadions war er von der Stimmung begeistert und freute sich sehr über die Teilnahme von Menschen mit Beeinträchtigung, ob als Helfende an den Stationen oder als aktive Athletinnen und Athleten. Mit ihm war auch Elisabeth Seitz, Rekordmeisterin im deutschen Kunstturnen, Mathias Mester als Para Leichtathlet der Wurfdisziplinen und siebenfacher Welt- und vierfacher Europameister und Frank Busemann, ehemaliger Zehnkämpfer und Olympiazweiter von Atlanta als Sportbotschafter im Stadion.

Auf die Athletinnen und Athleten wartete nach der offiziellen Eröffnung und dem Warm Up gleich die erste sportliche Herausforderung des Tages: Beim 800-Meter-Handicap-Lauf wurde die im Vorfeld ermittelte 800-Meter-Zeit von Sportbotschafter Frank Busemann mittels Quotienten auf die zu absolvierende Streckenlänge der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit und ohne Beeinträchtigung umgelegt, sodass ein gerechter gemeinsamer Lauf möglich war. Die Idee haben Sebastian Bradke, Geschäftsführer des SSB und Matthias Pietschmann, Vorstand des Lebenshilfe Brandenburg-Potsdam e.V. und Präsident des Landesverbandes Special Olympics Brandenburg entwickelt: „Sport öffnet einfach Türen – und das in jedem Alter. Da ist man gesellig unterwegs und da fällt die Beeinträchtigung gar nicht so sehr auf.“

Acht Athletinnen und Athleten gingen an den Start und das Ergebnis war: Sportbotschafter Mathias Mester vor Sebastian Bradke und Stephan Giese, Fußballer der Lebenshilfe und Special Olympics Athlet. Mathias Mester lief dabei nur 400 Meter und beendete seinen Wettbewerb mit den Worten: „Das Gute ist: Ich lebe noch. Aber ich habe mich noch nie in meinem Leben so lange für einen Wurfwettbewerb warmgelaufen.“ Mit diesen Worten spielte er schon auf den nächsten Wettbewerb an: dem Gummistiefel-Weitwurf.

Frank Busemann sah sich im Krampf um den „Goldenen Gummistiefel“ Mathias Mester in einem direkten Duell ausgesetzt. Letztendlich entschied er den Wettbewerb für sich und nahm den „Goldenen Gummistiefel“ 2024 mit einem neuen Tour Weltrekord von 34,70 m mit nach Hause. Dicht gefolgt von Mathias Mester (31,50 m) und dem DOSB-Maskottchen Trimmy (22,30 m).

Auch Elisabeth Seitz konnte sich in ihrer Sportart, dem Turnen, duellieren. Ihre Gegnerinnen waren die Turnerinnen vom Brandenburger Sport- und Ruder Klub 1883 e.V.  Die Tartanbahn ist zwar nicht mit einer Turnmatte zu vergleichen, aber alle gaben ihr Bestes. Am Ende musste sich die 10-jährige Sofiia nur ganz knapp gegen Elisabeth Seitz geschlagen geben. Auf den dritten Platz schaffte es auch die 9-jährige Skadi, ebenfalls Turnerin beim BSRK 1883 e.V.. Elisabeth war begeistert über die Leistungen der jungen Turnerinnen.

Bei der darauffolgenden Autogrammstunde mit den Sportbotschafterinnen und Sportbotschaftern der Nationalen Förderer und DOSB-Vertreter Ronald Rauhe war für die Schülerinnen und Schüler Geduld angesagt. Die Autogrammkarten waren sehr begehrt und die Sportprofis belagert. Am Ende konnten aber alle mit einer persönlichen Unterschrift nach Hause gehen.

Es wurde an alles gedacht. Für das leibliche Wohl sorgte unsere Werkstatt des Lebenshilfe Brandenburg-Potsdam e.V. Mit einem Bratwurst- und Getränke-Stand hatten alle zu tun, die hungrigen Athletinnen und Athleten zu versorgen. Darüber hinaus haben wir liebevoll Lunch-Pakete vorbereitet, die den Helferinnen und Helfer zur Verfügung standen. Die Sparkasse stellte darüber hinaus noch einen Popcorn-Stand, für den süßen Snack zwischendurch, bereit.

Einen großen Dank richten wir an alle helfenden Hände vor Ort und auch an alle, die diese zwei Tage möglich gemacht haben. Danke auch an alle Athletinnen und Athleten, die das Stadion durch die Stimmung zum Beben gebracht haben.

Darüber hinaus gratulieren wir auch Allen zu ihren erbrachten Leistungen und den erworbenen Abzeichen in Bronze, Silber oder Gold.